Im Moment (und den nächsten Wochen) kommen unglaublich viele gute Filme im Kino. Und so kam es, dass ich in den letzten 7 Tage zweimal im Kino war. Unser Lieblingskino hat Montags Kinotag. Da kostet der Eintritt dann nur 5 Euro (plus Zuschlag für Überlänge bzw. 3D).

© Twentieth Century Fox of Germany GmbH
Am 11. Januar habe ich mir „The Revenant – Der Rückkehrer“ angeschaut. In der Nacht zuvor hat Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio einen „Golden Globe“ für die Rolle bekommen. Und das völlig zurecht! Ich würde es ihm gönnen, wenn er auch den „Oscar“ Ende Februar dafür erhält.
Der Trapper Hugh Glass befindet sich in den 1820ern mit einem Trupp auf einer Expedition in den Rocky Mountains. Dort wird er von einem Bären angegriffen. Das Team teilt sich auf. Ein Teil zieht weiter, ein Teil soll bei Hugh bleiben bis er entweder stirbt oder wieder so fit ist, dass er nach Hause gelangen kann. John Fitzgerald (gespielt von Tom Hardy) und Jim Bridger (Will Poulter) geben ihm keine Überlebenschance. Und als sich Indianer ihrem Lager nähern, lassen sie ihn zurück. Doch zuvor nimmt Fitzgerald noch die komplette Ausrüstung mit.
Wie durch ein Wunder überlebt Glass und sowohl Rache als auch sein purer Überlebenswillen treiben ihn dazu an, sich durch die Rocky Mountains zu kämpfen um zurück ins Basislager von Captain Henry (Domhnall Gleeson) zu gelangen.
Der Film beginnt direkt mit einem Kampf. Das Lager der Trapper wird von Indianern überfallen und sie müssen fliehen. Während des Kampfes kommt es natürlich zu Verlusten auf beiden Seiten. Schon die ersten Minuten ließen mich erahnen, dass es im Film häufig sehr brutal zur Sache gehen könnte. Und das hat sich bestätigt. Um ehrlich zu sein, war ich auf die vielen Kampf-/Gewaltszenen nicht vorbereitet.
Relativ früh erfolgt dann auch der Kampf von Glass mit dem Beeren. Und das fand ich richtig krass. Nicht nur den Kampf selber, sondern auch die spezielle Kameraführung. Ich hatte das Gefühl, direkt neben der Szene zu stehen und live dabei zu sein. Das war richtig aufregend.
Im weiteren Verlauf des Films gab es häufiger diese speziellen Einstellungen, die mir das Gefühl gaben, mitten im Geschehen zu sein. Es ist Winter, es ist bitterkalt und der Atem des Trappers lässt die Kamera beschlagen. Das fand ich richtig gut gemacht.
Die Geschichte ist wirklich spannend! Zu sehen, wie Hugh Glass um sein Überleben kämpft, ist unglaublich. Was natürlich auch an DiCaprios großartiger Darstellung liegt!
Einige Szenen sind für zartbesaitete nicht einfach zu verdauen. Und ich muss zugeben, dass ich auch zweimal die Hände gehoben habe, um mir kurz klammheimlich die Augen zu verdecken. *räusper*
Es gibt eine Szene, die ich bestimmt nie vergessen werde. Diese wird wohl jeden Pferdeliebhaber um den Verstand bringen. Ich möchte jetzt natürlich nicht spoilern, kann aber in einem Kommentar gerne verraten, welche ich meine. Diejenigen, die den Film gesehen haben, wissen es bestimmt. Und mich interessiert, ob das auch im Buch stand und ob das wirklich so geschehen ist?
Zwischendurch erlebt Hugh Glass immer wieder Flashbacks. Er denkt zurück an seine Frau, die Indianerin war, und auf tragische Weise ums Leben kam. Diese Szenen sind voller Melancholie. Für den Film waren sie meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig und wenn sie nicht vorgekommen wären, hätte ich auch nichts vermisst. Allerdings tragen sie zum ganz besonderen Flair des Films bei. Bei der Länge der Geschichte hätte ich sie wohl aber außen vor gelassen.
Was die Story so unfassbar macht ist die Tatsache, dass sie auf wahren Begebenheiten beruht. Glass, Bridger und Fitzgerald sind Personen, die es tatsächlich gegeben hat. Ebenso der Angriff des Bären und der Fakt, dass beide vor einem Indianer-Angriff flohen und Glass überlebte. All dies ist historisch belegt.
Falls ihr euch den Film noch anschauen möchtet, packt euer Sitzfleisch gut ein. Denn er dauert mal eben über 150 Minuten. Aber jede Einzelne davon lohnt sich!
Zum Trailer bei Moviepilot geht es >>hier lang<<.
Für mich ist der Film sehr gut geworden. Er lebt von den grandiosen Schauspielern (Tom Hardy spielt den skrupellosen Bösewicht sehr gut) und der unglaublichen Geschichte. Die Rocky Mountains im gnadenlosen Winter sind ein perfekter Schauplatz für diese Inszenierung.
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© Sony Pictures Releasing GmbH
Gestern Abend ging es dann wieder dystopisch zu.
„Die 5. Welle“ von Rick Yancey ist in aller Munde. Im letzten Februar habe ich das Buch begonnen und während der ersten 70 Seiten gedacht, dass ich mein Jahreshighlight gefunden hätte. Doch buchstäblich von einer Seite auf die andere änderte sich das. Die Geschichte langweilte und verwirrte mich zugleich, sodass ich bei ca. Seite 150 aufgegeben habe. Der Trailer hat mich aber so neugierig gemacht, dass ich den Film trotzdem sehen wollte.
Eine Invasion von Außerirdischen hat die Erde unter Kontrolle. Das Leben ist nicht mehr so, wie es zuvor war. Die Aliens möchten die Erde einnehmen und gehen dabei schrittweise, in Wellen, vor. Die erste Welle ließ weltweit den Strom ausfallen. Elektromagnetische Strahlen sorgten dafür, dass Autos nicht mehr fahren. Die zweite Welle brachte Tsunamis und überschwemmte sämtliche Küstenstädte. Die dritte Welle war eine Vogelgrippe, die alle vorangegangenen Epidemien in den Schatten stellte. Nur wenige überlebten diesen Schritt. Während der vierten Welle eroberten Aliens Menschenkörper und konnten so unauffällig zwischen den Menschen leben und von „innen“ beginnen, die Menschheit auszurotten. Doch was sollte die fünfte Welle bringen?
Cassie (Chloe Grace Moretz) hat nur noch ihren Bruder. Doch der kleine Sammy (Zackary Arthur) wurde von der Armee gemeinsam mit vielen anderen Kindern und Jugendlichen in eine Base der Army gebracht, um sie dort zu screenen. Denn so will man die Aliens rausfinden und vernichten. Die Kinder sollten auf der Base vor der Außenwelt geschützt werden. Cassie wird verwundet und trifft auf Evan Walker (Alex Roe), der sich um sie kümmert und ihr helfen möchte. Doch er scheint ein Geheimnis zu haben…
Auf Chloe Grace Moretz als Cassie habe ich mich sehr gefreut. Doch leider ist sie für mich der große Kritikpunkt der Verfilmung. Ihre schauspielerische Leistung finde ich, was die Emotionen angeht, leider nicht gut. Da kam einfach nichts bei mir an. Das war für mich überhaupt nicht überzeugend.
Dafür, Ladies, solltet ihr Alex Roe beachten. Da hat ein heißes Gerät die Leinwand erobert! Ui, bei der Szene im See kamen wir Mädels doch ganz schön ins Schwärmen als wir den Guten oben ohne gesehen haben. *-* Lecker! Warum hat das Internet zu der Szene eigentlich keine Bilder? *seufz* Aber keine Angst, ich mache ihn euch nicht streitig. Ich bleibe dann doch bei Theo James. ;)
Maika Monroe hat mich in ihrer Nebenrolle als Ringer überrascht. Ein toller „badass“ Charakter!

© Sony Pictures Releasing GmbH
Den Anfang des Films habe ich genauso wie im Buch in Erinnerung. Und glücklicherweise kam für mich dann kein Einbruch. Ich empfand es als äußerst spannend, die Wellen mitzuerleben. Als Cassie sich danach alleine durchschlägt, hätte ich gerne mehr mit ihr gelitten und gefiebert. Doch das konnte ich nur bedingt.
Der Film hatte für mich ein konstant hohes Spannungslevel, welches sich zum Ende immer mehr steigerte. Evan bringt nicht nur nette Aussichten, sondern auch neuen Schwung. Die Aktionszenen fand ich gut umgesetzt.
Als geneigter Leser dieses Genres waren zwei entscheidende Wendungen für mich vorhersehbar. Auch ohne das Buch zu kennen. Ich habe diese geradezu erwartet. Jedoch muss ich sagen, dass ich das in dem Moment überhaupt nicht als enttäuschend empfand. Das hat meinem Spaß am Film keinen Abbruch getan.
Zu Beginn gibt es eine Szene, während der ersten Welle: Cassie ist in der Schule. In der Nähe des Gebäudes stürzt ein Flugzeug ab. Und sie steht mit den anderen Schülern am Fenster und beobachtet das Geschehen einfach. Das kam mir etwas seltsam vor. Bei der Detonation hätte ich erwartet, dass man sich aus Reflex duckt oder aus dem Zimmer stürzt. Ich hätte zuviel Angst, dass umherfliegende Trümmerteile oder die Explosion das Fenster zum Bersten bringen und mich verletzen. Oder geht das nur mir so?
Für mich ist die Leinwand-Adaption zu „Die 5. Welle“ ein gelungener Auftakt und Einstieg in die Trilogie. Der Film hat mich gut unterhalten, wenn auch mit kleinen Schwächen. Ich hoffe, dass die Hauptdarstellerin mich im nächsten Verlauf mehr überzeugen kann. Spannend war der Film aber alle Mal!
Weiß jemand, ob es hier auch bei drei Filmen bleiben wird?
Zum Trailer geht es >>hier<<.
Habt ihr einen der beiden Filme bereits gesehen?
Sabrina
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