Am 7. Mai (ja ich weiß, es ist schon ein paar Tage her), war ich auf der Lesung der wundervollen Susan Elizabeth Phillips in Köln. Sie hat dort ihr neues Werk „Cottage gesucht, Held gefunden“ vorgestellt.
„Peregrine Island vor der Küste von Maine. Annie Hewitt war sich sicher, nie wieder zurückzukehren. Und nun ist sie doch da – pleite, mut- und heimatlos, aber noch nicht bereit aufzugeben. Denn hier, auf dieser Insel, soll im Moonraker Cottage, dem Sommersitz ihrer Familie, der Nachlass ihrer Mutter versteckt sein. Annies Plan: ihr Erbe suchen, möglichst wenig auffallen und möglichst schnell wieder abreisen. Vor allem will sie unbedingt ein Aufeinandertreffen mit Theo Harp vermeiden. Er war ihre große Liebe. Doch jetzt ist er der Mann, den sie am meisten fürchtet. Und natürlich ist Theo der Erste, dem sie in die Arme läuft …“
Gut gelaunt stürmt SEP, wie sie von ihren Fans genannt wird, um 20 Uhr die Bühne und erntet für ihr „Isch bin glücklisch, hier zu sein“ den ersten richtig großen Applaus. Wir Deutschen freuen uns doch immer sehr, wenn Ausländer ein paar Brocken unserer Sprache sprechen. :)
Der heutige Abend ist der vierte Tag ihrer Lesereise. Zuvor war sie bereits auf der LoveLetterConvention in Berlin. Hier in der Mayerschen in Köln war sie allerdings zuletzt vor vier Jahren. Eine viel zu lange Zeit, wie sie feststellt.
Alleine in Deutschland hat Susan Elizabeth Phillips über 4.5 Millionen Bücher verkauft. Sie hat bisher mehr als 23 Romane veröffentlicht, die in 30 Sprachen übersetzt wurden. Ziemlich beeindruckende Zahlen, oder? Am Lesungstag war ihr aktuelles Buch übrigens auf Platz 2 der Spiegel Bestsellerliste – und da ist es auch heute noch.
Doch wie kam sie überhaupt zum Schreiben?
Sie war schon immer eine begeisterte Leserin. Als junge Mutter, die sich zuhause um die kleinen Kinder gekümmert hat, hat sie mit ihrer Freundin immer Bücher getauscht. Eines Tages brachte diese ihr ein Buch zurück und eine heftige Diskussion brach aus: während SEP das Buch sehr mochte, fand ihre Freundin es furchtbar und hatte sehr viel zu kritisieren. Das Ende der Diskussion? „We can do it better!“
Gemeinsam mit ihrer Freundin machte sie sich ans Schreiben. Und direkt der erste Verleger biss an. So veröffentlichten die beiden Frauen unter dem Pseudonym Justine Cole „The Copeland Bride“ (Genre: Historical).
Ihr großer Durchbruch folgte im Jahr 1987 mit „Glitter Baby“, deutscher Titel „Kein Mann für eine Nacht“. Dieses Buch wird der „Texas Wynette“ Reihe zugeordnet, zu der auch „Der schönste Fehler meines Lebens“ und „Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen“ gehören.
1994 brach sie mit „It had to be you“ ein Tabu der amerikanischen Verleger: diese wollten nicht, dass sich Romance Bücher um amerikanische Sportarten drehen. Denn diese würden sich im Ausland nicht verkaufen. Weit gefehlt! Die Bücher verkauften sich so gut (hier: „Ausgerechnet den?“), dass die Fans weltweit weitere Geschichten forderten, um ihre Lieblingscharaktere noch länger zu begleiten. Und so hat sich die „Chicago Stars“ Reihe entwickelt, obwohl die Autorin nie eine Serie geplant hatte.
In jüngeren Jahren studierte Susan Elizabeth Phillips Theaterwissenschaften. Als Kind war sie ein „daydreamer – I wanted to be a movie star. Writer was only my backup.“. Doch das Studium war ihr äußerst hilfreich, da sie dadurch lernte, Charaktere von innen heraus zu entwickeln und ihnen die Tiefe zu geben, die wir in ihren Romanen so gerne mögen. Während des Studiums lernte sie außerdem ihren Mann kennen, den sie liebevoll „Mr. Bill“ nennt.
In ihren Werken macht die Heldin immer eine Reise durch. Sie beginnt „unten“, hat ein schweres Schicksal hinter sich und durchlebt im Roman eine Entwicklung und findet zu eigener Stärke. Der Held ist immer obenauf. Doch am Schluss der Geschichte sind beide auf Augenhöhe.
SEP erzählt, dass sie in „Cottage gesucht, Held gefunden“ (im Original „Heroes are my weakness“) ein neues Element eingebaut hat. Als junge Frau liebte sie Geschichten wie „Jane Eyre“ und Stories mit Grusel-Häusern, wie von Mary Stewart und ähnlichen Autoren. Diese Vorliebe hat sie nun in ihr neues Buch eingebaut, so dass die Leser sich auf eine etwas andere Geschichte freuen dürfen.
Und dann beginnt sie zu lesen. Und während alle gebannt zuhören und es gerade spannend wird… tönt eine unwahrscheinlich laute Lautsprecherdurchsage durch den Raum, die die heutige Schließung der Mayerschen Filiale ankündigt. o.O Huch, da haben wir aber alle groß geschaut! Sofort entschuldigt sich ein verlegen wirkender Mitarbeiter der Filiale. Das alte Lautsprechersystem sei leider fehlerhaft und lasse sich im Moment nicht ausstellen. Aber keiner von uns müsse den Laden vor Ende der Lesung verlassen. Puh, Glück gehabt. :D
Nach dem Vorlesen wird Susan freundlich gefragt, wie denn ihr Schreibprozess abliefe. Sie lacht, weil sie solche Fragen eigentlich gar nicht mag. *zwinker* Es läuft immer gleich ab: sie hat eine vage Idee und schreibt drauf los. Die erste Szene, die zweite Szene. Dann überarbeitet sie die erste Szene, weil sie nicht zur zweiten passt. Dann kommt das nächste Kapitel und das vorige wird aus ähnlichen Gründen wieder revidiert… und so weiter… Bis zur kompletten Ausarbeitung und dass sie einen roten Faden hat, vergehen neun Monate. Immer. Sie wundert sich, ob das wohl ein Zeichen ist?!
Von ihren deutschen Lesern bekommt sie übrigens außerhalb der USA am meisten Feedback. Sie mag das Interagieren über Facebook richtig gerne und ist dort recht aktiv (sofern es der völlig überfüllte Terminkalender zulässt).
Zum Schluss hat sie noch ein kleines Spiel vorbereitet: sie nennt Hinweise und Schlüsselwörter aus ihren Büchern und das Publikum soll die zugehörigen Titel erraten. Ich selber habe ja erst vier Bücher von ihr gelesen und schmiere damit natürlich total ab. Doch es gibt wirklich so einige Hardcore-Fans, die trotz der Vielzahl an Büchern den Überblick behalten haben. Hut ab!
Und viel zu schnell geht ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Abend mit einer super sympathischen Autorin zu Ende! Die Schlange am Autogrammtisch ist lang und viele haben – so wie ich – mehr als nur ein Buch dabei. So bleibt leider nur Zeit für ein paar Sätze und ein Erinnerungsfoto. Wie schade. Doch eins ist sicher: das war nicht der letzte Besuch einer Lesung von SEP! :)
Vielen Dank auch an den Blanvalet Verlag und die Mayersche, die diesen Abend überhaupt erst ermöglicht haben!
***GEWINNSPIEL***
Natürlich habe ich auch an euch gedacht! :)
Ich habe ein Exemplar des Buches gekauft und von ihr signieren lassen. Und das kann nun einer oder eine von euch gewinnen.
Zur Teilnahme müsst ihr nur einen Kommentar unter meinem Bericht hinterlassen:
Habt ihr bereits Bücher der Autorin gelesen? Welches ist euer Lieblingsbuch?
Habt ihr noch keins gelesen: warum wollt ihr nun mit diesem Buch der Autorin beginnen?
***GEWINNER***
Herzlichen Glückwunsch an Carolin Kirchhoff!
Und hier das Kleingedruckte:
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die einen festen Wohnsitz in Deutschland haben und über 18 Jahre alt sind. Solltet ihr minderjährig sein, muss das Einverständnis der Erziehungsberechtigten gegeben sein.
Rechtsweg und Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen; Haftung für den Postweg kann nicht übernommen werden.
Das Gewinnspiel endet am 4. Juni 2015 um 23.59 Uhr. Der Gewinner / die Gewinnerin wird im Laufe des 5. Juni von mir benachrichtigt und hat 48 Stunden Zeit, uns seine / ihre Adresse mitzuteilen. Ansonsten muss ich leider neu auslosen. Bitte denkt daran, eine eMail Adresse im Kommentarformular anzugeben, unter der ich euch erreichen kann.
Ich bin sehr auf eure Antworten gespannt und wünsche euch viel Glück!
Sabrina
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